Günther Anhalt

Geburtstag23.01.1906
Quelle: Günther Otto Friedrich Anhalt wurde am 23.01.1906 in Breslau geboren. Nach der schulischen Ausbildung und dem Abitur wurde er am 01.04.1924 Offiziersanwärter beim Pionier-Bataillon 5 der Reichswehr in Ulm, wo er bis Anfang Juli 1925 eingesetzt wurde. Anhalt trat dann der Universität Breslau bei und nahm ein Studium der Rechtswissenschaften auf, welches er aber kurz vor seinem Abschluss wieder abbricht. Stattdessen trat er im Juli 1930 dem SA-Sturm 51 in Breslau bei, wobei er die SA aber bereits Anfang Dezember 1931 wieder verlässt, um mit dem 01.07.1932 der NSDAP (Nummer 1.395.568) und der SS (Nummer 45.437) beizutreten. Anhalt gehörte zunächst dem 4. Sturm der 16. SS-Standarte in Breslau an und wurde dann einer der 117 Männer, die die SS-Stabswache stellten. Aus dieser entstand dann am 17.03.1933 die SS-Leibstandarte. Nachdem die Standarte im September 1933 in Adolf-Hitler-Standarte umbenannt wurde, übernahm Anhalt dabei den Posten eines Zugführer in der 2. Kompanie. Vom 27.07.1934 bis zum 17.10.1934 wurde er für die Dauer von drei Monaten auf den Reichswehr-Truppenübungsplatz Jüterbog kommandiert, wo er die 2. Ausbildungskompanie des Ausbildungs-Depot-Jüterbog errichtete. Dieses gliederte sich in 12 Ausbildungskompanien. Günther Anhalt gehörte hier zur 2. Ausbildungs-Kompanie unter dem SS-Hauptsturmführer Emil Sator. Am 17.10.1934 wird er als SS-Hauptscharführer, Zugführer in der 7. Kompanie der Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" versetzt. Kompaniechef war der damalige SS-Hauptsturmführer Grezesch. Anhalt besucht dabei von Januar bis März 1939 einen Pionier-Lehrgang beim Pionier-Sturmbann der SS-VT in Dresden. Anlässlich des Besuches des italienischen Außenministers Graf Ciano in Berlin, übernimmt Anhalt die Führung der 7. Kompanie und erweist dem Gast die militärischen Ehrenbezeigungen. Graf Ciano und von Ribbentrop trafen am 22.05.1939 in Berlin zusammen, um den deutsch-italienischen Freundschafts- und Bündnispakt (Stahlpakt) zu unterzeichnen. Anhalt nimmt mit der 7. Kompanie am Polen-Feldzug teil und wird dabei am 07.09.1939 verwundet, verbleibt aber bei der Kompanie, wird aber später zum Ersatz-Bataillon der Leibstandarte versetzt, um dort die Verwundung bis Januar 1940 auszuheilen. Es gibt allerdings auch Hinweise, dass Anhalt noch am 28.08.1939 in die 5. Kompanie wechselte und zusammen mit Wilhelm Mohnke verwundet wurde. Während seiner Rekonvaleszenz übernahm er u.a. die Führung der Ehrenformation anlässlich des Besuches Benito Mussolinis in Berlin. Anhalt übernimmt im Januar 1940 die 6. Kompanie der Leibstandarte und wird Mitte August durch SS-Obersturmführer Hermann Krämer abgelöst. Mglw. übernahm er die Kompanie auch erst am 10.05.1940 und nimmt mit dieser am Westfeldzug teil. Am 18.08.1940 wechselte er zum neuen Pionier-Bataillon der Leibstandarte unter Christian Hansen und übernimmt dort den Posten des ersten Chefs der 1. Kompanie des Bataillons. Kurz nach Beginn des Ostfeldzuges wird Anhalt dabei durch SS-Obersturmführer Gerhard Steinert abgelöst und am 03.07.1941 mit der Nachfolge SS-Sturmbannführers Willi Janke als Führer des IV. Bataillons der Leibstandarte betraut, nachdem dieser verwundet wurde. Zwei Tage später verstarb er. Anhalt führte das Bataillon bis zum 14.09.1942 und wurde dann durch SS-Hauptsturmführer Jochen Peiper abgelöst. Nach Umformung der Division in eine motorisierte Division erhält Anhalt am 05.07.1942 das Kommando über das III. Bataillon des Infanterie-Regiments (mot.) 2 der Leibstandarte, welches aus seinem bisherigen Bataillon hervorging. Hier zeichnete er sich bereits bei den Kämpfen um Wesseloje, während der Rückzugskämpfe in den Raum Henrikovka, während der Abwehrkämpfe bei Rostow und Hofschoperski und beim Angriff auf die Stadt Bultan Sally, die er trotz schwerster Gegenwehr nahm. Anhalt selbst wird bis Januar 1943 dem Ersatz-Bataillon "Leibstandarte" zugewiesen. Von Mitte Januar bis Februar 1943 besuchte er den 6. Abteilungs-Führer-Lehrgang in Paris und kommt dann in die neu aufzustellende 10. SS-Panzer-Division "Frundsberg", wo er im Februar 1943 das Kommando über das I. Bataillon im SS-Panzergrenadier-Regiment 1 "Frundsberg", dem späteren SS-Panzergrenadier-Regiment 21, übernahm. Die Übernahme erfolgte jedoch erst mit Ende des Lehrgangs in Paris. Durch seine Erlebnisse während des Russland-Feldzuges begann Anhalt zu trinken, was bei seinem Regiments-Kommandeur SS-Standartenführer Martin Kohlroser registriert wurde. Dieser forderte dann auch Anhalts Versetzung, da er einen negativen Einfluss auf die jungen Rekruten befürchtete. Damit kam Anhalt Anfang Juli 1943 zum Chef der Bandenkampfverbände Erich von dem Bach, wo er im Stab eingesetzt und dem Nachschubkommandant für Russland Mitte Rudolf Pannier unterstellt wird. Mitte Juli 1943 wird er zum Führer eine Bataillons im Polizei-Regiment 2 ernannt und übernimmt im September 1943 das Kommando über das SS-Polizei-Regiment 2. Anhalt löste damit Oberstleutnant der Schutzpolizei Hans Griep ab, bis Anhalt selbst am 11.04.1944 abgelöst wurde. Anhalt übernahm das Kommando über die SS-Polizei-Brigade "Anhalt". Seine Nachfolge beim SS-Polizei-Regiment 2 trat der bisherige Bataillons-Kommandeur Major der Schutzpolizei Franz Stümpfl an. Die SS-Polizei-Brigade "Anhalt" wurde der SS-Kampfgruppe "von Gottberg" für das Unternehmen "Frühlingsfest" bis zum 12.05.1944 im Raum Uschatschi unterstellt. Zweck des Unternehmens war die Bereinigung des Rückwärtigen Raumes, also Partisanenkampf. Mit Ende des Unternehmens verbleibt Anhalt zunächst in seiner Dienststellung. Für die Einsätze während des Unternehmens "Frühlingsfest" wird Anhalt durch Curt von Gottberg am 12.05.1944 zum Deutschen Kreuz in Gold vorgeschlagen. Dies ist bereits der 2. Vorschlag. So hatte ihn bereits Heinz Lammerding am 20.11.1943 in seiner Eigenschaft als Führer der Kampfgruppe "von Gottberg" zu dieser Auszeichnung eingereicht. Allerdings wurde der Vorschlag bereits drei Tage später durch den Oberbefehlshaber der 3. Panzer-Armee Generaloberst Georg-Hans Reinhardt abgelehnt. Im neuerlichen Vorschlag werden die Leistungen Anhalts erneut herausgestellt. So zeichnete er sich bereits beim Unternehmen "Heinrich" aus. So gelang es ihm am 28.09.1943 südöstlich von Dokszyce, bei Zapronie, eine gegnerische Partisanen-Brigade aufzureiben.. Dabei wurden mindestens 100 "Banditen" getötet und unzähliges Material erbeutet. Weiterhin konnte sogar eine befestigte Stellung gestürmt werden. Während dieser Kämpfe führte Anhalt im entscheidenden Moment seine kleine Reserve-Gruppe gegen den anstürmenden Gegner und führte an der Seite seiner Soldaten den Nahkampf. Im Zuge der Kämpfe war es dem Gegner zunächst gelungen in Zaponie einzudringen, wurde aber durch Anhalts wieder hinausgedrängt. Während des Unternehmens "Fritz" im Platorowo Wald, griff eine gegnerische Gruppe die Abwehrlinie an der Ponja bei Prudniki an, um den eingekesselten Partisanen im Wald zur Hilfe zu kommen. Während der Nacht vom 02. auf den 03.10.1943 gelingt es dem Gegner die Ponya auf mehreren Booten zu überqueren. Es entspann sich eine schwerer Kampf am Westufer des Flusses, wobei sich Anhalt auch hier durch persönliche Tapferkeit auszeichnete, So stieß er sofort mit Verstärkungen, gebildet aus Nachschub- und Stabs-Soldaten) zu den bedrängten Einheiten. Gegner die bereits durchgebrochen waren, worden im Nahkampf vernichtet und schließlich die Lage wieder hergestellt. Am 09.10.1943 verließ eine starke Gruppe der SS-Polizei-Regiments 2 die Stadt Niebysano um eine Kampf-Aufklärung im Raum Begonie durchzuführen. Im Wald zwei Kilometer nordwestlich von Nowosiolki konnte eine gegnerische Partisanengruppe entdeckt werden. Nach mehreren Stunden des Kampfes wurde die eigene Angriffsgruppe allerdings eingeschlossen. Erneut sammelte Anhalt Reserven und kommt der eingeschlossenen Kampfgruppe zur Hilfe. Anhalt gelingt es den Einschließungsring aufzubrechen und nun selbst zum Angriff überzugehen. Auch hier zeichnete sich Anhalt durch persönliche Tapferkeit aus und war der erste der die gegnerische Verteidigung im Nahkampf aufbrach. Am 13.10.1943 bewies Anhalt erneut besondere Tapferkeit, als er sich einer Versorgungskolonne anschloss, die von der vordersten Linie nach Budslaw fuhr, wo sich der Gefechtsstand Anhalts befand. Die Kolonne geriet allerdings in einem Wald einen Kilometer südöstlich von Csowo in einen Hinterhalt. Der überlegene Gegner schloss die Kolonne ein und drängte die Verteidiger immer mehr zurück, dabei kam es u.a. auch zu Nahkämpfen. Als die Munition weniger wurde und auch die Moral der Soldaten sank, war Anhalt die Seele des Widerstands. Er ging von Position zu Position und beschwor seine Soldaten auszuhalten. Erst nach mehreren Stunden gelang es einer Kompanie die Kolonne freizukämpfen. Da diese Kolonne lediglich wenige Verluste in Kauf nehmen musste und somit von der Vernichtung verschont wurde, ist nur dem Einsatzwillen Anhalts zu verdanken. In den Morgenstunden des 04.11.1943 griff die gegnerische 119. Schützen-Division an, um unter allen Umständen die Ortschaft Dretun zu nehmen und weiter nach Polozk vorzustoßen. Dabei stieß sie auf die östlichen Verteidigungsstellungen der Kampfgruppe "Anhalt". Im Zuge dieser Kämpfe musste der nördliche Flügel der Kampfgruppe den Raum Sseliniki aufgeben und sich in den Raum Wedeto See-Glubetschino See zurückziehen. Die deutschen Soldaten mussten dabei schwere Verluste hinnehmen, wodurch es zu einer sehr bedrohlichen Lage kam. Auf befehl des SS-Gruppenführers von Gottberg, reorganisierte Anhalt persönlich die Truppen in der vordersten Linie, unter schwerem Artillerie- und Granatwerferfeuer und führte persönlich den Angriff zweier Bataillone gegen den Feind. Nach drei Stunden schwerster Kämpfe gelang es Anhalt das gegnerische 421. Regiment zu vernichten und dem 365. Regiment schwere Verluste zuzufügen. Die eigene Luftaufklärung bestätigte daraufhin den panikartigen Rückzug des Gegners bis zum Ausgangspunkt des Angriffes im Raum Sslobodka. Damit war die Gefahr für den nördlichen Flügel gebannt. Derweil gelang es dem Gegner, obwohl er bereits sechsmal abgeschlagen wurde, dennoch ein Durchbruch im Raum der Polota-Brücke am Südflügel der Kampfgruppe und damit in deren Flanke. Der Gegner schlug damit einen Keil in die deutsche Truppe, welche nun auf der einen Seite nördlich des Öl-Depot bei Dretun und auf der anderen Seite am Bahnhof Dretun lag. Die geschwächten Einheiten begannen sich angesichts des Drucks des Gegners zurückziehen, ungeachtet des Abwehrerfolgs im Norden. Anhalt gelang es dennoch, erneut durch persönlicher Tapferkeit, in letzter Minute, mit seinen Truppen den Weg nach Polozk zu versperren. Trotz starken Artilleriefeuers sammelte er ruhig und besonnen u.a. auch Heerestruppen, ging mit ihnen vor und wies ihnen die entsprechenden Positionen zu. Nur dadurch war es möglich eine zusammenhängende Front im Raum Dretun aufzubauen, gegen die der Gegner bis zum Abend vergeblich anrannte. Am 05.11.1943 wurden drei Bataillone nördlich des Öl-Depots bei Dretun durch den Gegner umgangen und abgeschnitten. Diese drei Bataillon wurden kommandiert von Major der Schutzpolizei Franz Stümpfl, der u.a. auch für diese Kämpfe später das Deutsche Kreuz in Gold erhielt. Nachdem sämtliche Kommunikationsverbindungen abgebrochen waren, entschied sich Anhalt am Morgen des 06.11.1943 zu einem Gegenangriff und zur Herstellung der Verbindung zu den drei Bataillonen. Nachdem der Angriff gelang, verstärkte sich der Gegner erneut und schloss den Durchbruch mit neuen starken verbänden. Erneut griff Anhalt ein, setzte sich an die Spitze zweier Kompanien und griff erneut an. Der Angriff gelang und es konnte wieder eine Versorgungsverbindung aufgebaut werden. Die Verluste waren allerdings hoch. So verloren die deutschen Truppen nicht weniger als 15 Offiziere und 261 Unteroffiziere und Mannschaften. Dem gegenüber waren de Verluste der 119. Schützen-Division, beigefügt durch deutsche Polizei- und Heerestruppen, weitaus höher. Erbeutet wurden dabei vier 3,7-Pak, zwei schwere Maschinengewehre, drei leichte Maschinengewehre, 21 Maschinenpistolen, 56 Karabiner, 14 Panzerbüchsen. Daneben wurden vernichtet: vier 7,62-Geschütze, 11 3,7-Pak, ein Infanteriegeschütz, sieben schwere Granatwerfer, acht leichte Granatwerfer, 13 schwere Maschinengewehre, 19 leichte Maschinengewehre, 29 Maschinenpistolen, 245 Karabiner, 35 Scharfschützengewehre und 20 Panzerbüchsen. Der Gegner verlor allein mindestens 1.600 an Toten und eine weitaus höhere Zahl an Verwundeten. Unter Führung Anhalts nahm die nach ihm benannte Kampfgruppe am Unternehmen "Frühlingsfest" zur Zerschlagung der Partisanengruppen im Raum Lepel-Uschtscha teil. Dazu bildeten die beteiligten Verbände einen Kessel in dem die Partisanen festgehalten wurden. In den späten Morgenstunden des 18.04.1944 bildete das Polizei-Regiment 2 einen Brückenkopf über die Beresina, einem kleinen Fluss mit gleichem Namen. Der Übergang selbst gestaltete sich schwierig, da den Pionieren dafür lediglich Gummi-Boote zur Verfügung standen. Darüber hinaus verfügte der Gegner am anderen Ufer über befestigte Bunker und bestens getarnte Feldstallungen, aus denen heraus er die deutschen Angreifer unter Feuer nahm. Anhalt führte, unter dem Vorteil des eigenen Artilleriefeuers, persönlich seine erste Angriffswelle über den Fluss. Nach schweren Kämpfen gelingt es Anhalt mit seinen Männern eine Bresche in die gegnerische Verteidigung zu schlagen, wodurch ein neuer Brückenkopf gebildet werden konnte. Nach Herankommen neuer Truppen konnte dieser ausgedehnt und der Gegner nach Nordosten zurückgedrängt werden. Während der Verfolgung des Gegners gelingt es Anhalt, stets an der Spitze seiner Männer, die schwer befestigte Ortschaft Ottubrok am gleichen Tag zu nehmen. Im weiteren Verlauf wurde die Tschernitza nördlich von Ottubrok am 19.04.1944 überquert. Nachdem Anhalt die Feuerpunkte für die eigenen schweren Waffen festlegte, war er der erste an der Spitze seiner Männer der das andere Ufer erreichte. Nachdem er aus dem Wald nordwestlich von Ottubrok schweres Flankenfeuer erhielt, ließ sich Anhalt nicht beunruhigen, schlug mehrere Gegenangriffe im Nahkampf ab und erweiterte den Brückenkopf. Gegen Abend lagen bereits große Teile des Regiments am anderen Flussufer. In der Nacht versuchte der Gegner immer wieder den Brückenkopf einzudrücken, wobei er allerdings immer wieder abgeschlagen wurde. Weiterhin konnte in der Nacht ein gegnerisches Gleitflugzeug erbeutet werden. An Bord waren 850 kg Sprengstoff und Verbandsmaterial. Am 24.04.1944 versammelte Anhalt seine Truppen zum Angriff auf die Ortschaften Tschernisa, Sswisstopolje, Lessiny, Pachomunki und Sarubowschtschina. Bereits gegen 05.00 Uhr morgens kam es zu heftigen Kämpfen. Die geographischen Gegebenheiten sprachen eindeutig für den Gegner. So saß er in befestigten und erhöhten Stellungen. Durch sein Abwehrfeuer, gelang es dem Gegner den deutschen Angriff zum Stehen zu bringen, womit Anhalt erneut entscheidend in die Kämpfe eingriff. Er stellte sich wiederum an die Spitze seiner Männer und führte sie zu einem neuerlichen Angriff vor. Er brach in die gegnerischen Stellungen ein und zerschlug den Gegner im Nahkampf. Allerdings verlor er den Kontakt zu seinem rechten Nachbarn, der Kampfgruppe "Kaminski". Als der Gegner diese Lücke erkannte, stieß dieser nach und griff die Kampfgruppe Anhalt in der rechten Flanke an. Als Anhalt diese brenzlige Situation erkannte, stellte er eine Truppe aus Stabspersonal, Trossleuten und kleinen Reserven zusammen und führte diese gegen den Angreifer. Nach mehreren Stunden eines schweren Nahkampfes gelingt es den deutschen Truppen den Gegner, unter für ihn hohen Verlusten, in die Sümpfe östlich von Sarubowschtschina zurückzutreiben. Die Lücke zum Nachbarn wurde bereinigt und der Ring um den Gegner wieder lückenlos geschlossen. In der Nacht vom 26. auf den 27.04.1944 versuchte erneut eine ca. 4.000 Man starke Gruppe den Ausbruch an der Nahtstelle zwischen den Kampfgruppen Kaminski und Anhalt im waldreichen Gebiet um Sarubowschtschina. Zunächst gelang ihnen der Durchbruch durch die erste Verteidigungslinie und der Vorstoß in südliche Richtung. Anhalt erreichte den betreffenden Raum nach der Durchquerung eines Sumpfgebietes, setzte seine Einheiten geschickt ein und riegelte den Durchbruch zunächst ab. Die durchgebrochenen Gegner wurden vernichtet und der Rest in den Kessel zurückgedrängt. Währen des Unternehmens "Frühlingsfest" unterstanden Anhalt u.a.: SS-Polizei-Regiment 2 SS-Polizei-Regiment 24 SS-Sonder-Bataillon "Dirlewanger" 1. u. 3. Batterie/Polizei-Geschütz-Abteilung 1 1 Batterie der Schutzmannschafts-Artillerie-Abteilung 56 Stab und 1.Kompanie Pionier-Bataillon 743 1 Kampfgruppe Flak-Abteilung "RFSS" zwei Kompanien Hunde-Abteilung An weiteren Einheiten verfügte von Gottberg über die Kampfgruppen "Kaminski", "Krehan", Rehdantz" und "Jeckeln". Anhalt war stets an exponierter Stellung während des Unternehmens von Anfang bis Ende zu finden und trug damit erheblich zum Erfolg des Unternehmens bei. Bis zum 01.05.1944 stellte sich sein "Erfolg" folgendermaßen dar: 734 Feindtote 524 Gefangene erbeutet wurden: 12 MG vier Panzerbüchsen 29 Maschinenpistolen 221 Karabiner 12 Pistolen 54 Minen mehr als 1.000 kg Sprengstoff 1 englischer Kurzwellensender Die eigenen Verluste lagen bei 41 gefallenen und 148 verwundeten Soldaten. Für die genannten Erfolge wird Anhalt am 16.06.1944 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Ende Juli 1944 übernimmt Anhalt die SS-Polizei-Brigade "Anhalt", deren Stab aus dem Stab der Kampfgruppe "Anhalt" und dem Reststab des SS-Polizei-Regiments 2 gebildet wurde. Die Einheiten stammen von der Kampfgruppe von Gottberg, welche im Juli 1944 zur Auffrischung kamen. Die Brigade "Anhalt" führte dabei bis Anfang Oktober Sicherheits- und Säuberungsaktionen durch. Am 26.07.1944 reicht von Gottberg den bewährten Anhalt zum Ritterkreuz ein. Maßgeblich dafür dürften zum einen die Bandenkämpfe des Unternehmens "Frühlingsfest" gewesen sein, sowie die Rückzugskämpfe im Mittelsektor der Ostfront. Anhalt hielt den Raum östlich von Borissow und setzte seine Einheiten taktisch hervorragend ein, wobei stets die Gefahr bestand eingeschlossen zu werden. Damit trug er zu einer gewissen Beruhigung der Rückzugsbewegungen bei und verhinderte so schwerere Verluste. Im Raum Minsk wurde die Brigade allerdings doch eingeschlossen. Ein erster Ausbruchsversuch scheiterte im Abwehrfeuer des Gegners. Anhalt stellte nun eine starke Kampfgruppe zusammen mit der der Durchbruch unter geringen Verlusten gelang. Aufgefüllt mit Trossleuten des Regiments, gelingt es dem SS-Polizei-Regiment die Vorstöße des Gegners im Raum Grodno an der Memel zu stoppen. Dabei wurde er an beiden Beinen verwundet, woraufhin seine Männer begannen sich zurückzuziehen. Obwohl verwundet, sandte er sie zurück an die Front. Für die Kämpfe mit seinem Polizei-Regiment 2, wird Anhalt als SS-Standartenführer und Oberst der Schutzpolizei am 12.08.1944 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Im November 1944 wird Anhalt auf den Truppenübungsplatz Döllersheim versetzt, um dort am 21.11.1944 den Posten des ersten Kommandeurs des Waffen-Grenadier-Regiments der Waffen-SS (bulgarische Nr. 1). Allerdings scheint er dieses Kommando nie angetreten zu haben, denn mit dem 20.01.1945 wird seine Versetzung mit dem 21.11.1944 widerrufen und Anhalt in die Reserve versetzt. Ab Ende Januar 1945 liegen kaum gesicherte Erkenntnisse über seine neue Dienststellung vor. In einigen Quellen wird er als Kommandeur des SS-Polizei-Regiments zbV. 2genannt, welches später in SS-Polizei-Regiment 30 bzw. SS-Polizei-Grenadier-Regiment 90 umbenannt wird. Weiterhin gibt es Quellen, die ihn als Kommandeur des SS-Regiments 32, dem späteren SS-Freiwilligen-Grenadier-Regiments 87 benennen, bis er im Februar 1945 erneut verwundet worden sein soll. Auch für einen Posten als Kommandeur des SS-Regiments "Kurmark" finden sich keine gesicherten Quellen. Selbst die Chroniken der Traditionsverbände schweigen sich darüber aus. Gesichert ist zumindest, dass Anhalt an den Endkämpfen in Berlin teilnahm. Dort fällt Günther Anhalt am 27.04.1945. Über seinen Tod berichtet sein damaliger Fahrer Philipp Masbender, der zusammen mit einem gewissen Triebel mit Anhalt im Auto saß. Welche Strecke gefahren wurde ist nicht mehr bekannt, jedoch ließ Anhalt den Wagen halten und er stieg aus. Aufrecht unter Infanteriefeuer auf der Strasse stehend, schlug plötzlich vor den Füssen Anhalts eine Granate ein. Anhalt wurde hochgerissen und landete auf dem Gesicht. Als Masbender ihn erreichte war Anhalt bereits tot. Vermutlich erlitt er schwere innere Verletzungen, da er aus Nase und Mund blutete. Man brachte ihn dann zurück zum Gefechtsstand, wo man keinerlei Papiere oder Erkennungsmarke bei ihm fand. Ebenfalls fehlten persönliche Gegenstände. Masbender geht daher davon aus, dass Anhalt, wie viele andere, den Tod suchte. Die Auszeichnungen Anhalts übergab Masbender dessen Putzer. Beerdigt wurde er im Garten hinter dem Gefechtsstand. In der Literatur zur Leibstandarte findet sich zumindest der Hinweis darauf, dass Anhalt zwei Bataillone im Rahmen der Kampfgruppe Mohnke kommandierte. Ein Bataillon wurde befehligt von SS-Hauptsturmführer Thomas Mrugalla und das andere von SS-Hauptsturmführer Fritz Schäfer. Man könnte allerdings davon ausgehen, dass die Position Anhalts in irgendeiner Weise mit seiner späteren Verwendung in unmittelbarer Nähe zu Mohnke im Zusammenhang steht.
Auszeichnungen
amAuszeichnung
16.06.1944 Deutsches Kreuz in Gold
12.08.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
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