Willy Bachor

Geburtstag04.05.1921
GeburtsortKellbassen
Quelle: Willy Bachor wurde am 04.05.1921 als 9. Kind in Kellbassen/Ostpreußen geboren. Nach dem Besuch der Volksschule begann er eine Lehre in der Landwirtschaft und meldete sich am 05.12.1939 zur Wehrmacht, wo er in Allenstein zur 6. (MG) Schwadron des Reiter-Ersatz-Regiments 1 kam. Mit Meldung vom 06.04.1940 erfolgte die Versetzung in die 3. Schwadron des Reiter-Regiments 2, sowie die Verlegung ins Emsland an die holländische Grenze. Mit Beginn der Kämpfe im Westen wurden die Bunkerstellungen gestürmt und in Richtung Zuiderdamm und Dreiländerdreieick nach Dünkirchen vormarschiert. In der Folge wurde umgruppiert und mit Ziel Paris angegriffen. Mit den Pferden wurde die Seine durchwatet und die Brücken aus dem Rücken kommend erobert. Ziel der Kämpfe wurde die Garonnemündung, die gleichzeitige Demarkationslinie. Nach Ende der Kämpfe in Westen, nach Polen verlegt, wird Bachor eines Morgens von der Feldgendarmerie abgeholt und musste seine Papiere abgeben. Bachor erhielt den Auftrag am Grenzfluss Bug, auf Höhe Brest-Litowsk, die sowjetischen Stellungen auszukundschaften. Mit diesem Auftrag über mehrere Tage bedacht stößt am Morgen des Kriegsausbruches sein alter Truppenteil an die Grenze und über die ausgeschauten Flussfurten vor. Es folgten Kämpfe an den Rokitno- und Pripjetsümpfen, um Gomel, Shitomir und die Kesselschlacht Wjasma-Brjansk. Hier wurde die 1. Kavalleriedivision aus dem Kampf gezogen und nach Ostpreußen verlegt, wo die Umstellung auf eine Panzerdivision erfolgte. Nach 3 Monaten Ausbildung in Paris gehörte Bachor mit Meldung vom 01.07.1942 zur 1. Kompanie des Panzer-Regiments 24, mit dem er im Sommer 1942 an den Vormarschkämpfen im Raum Woronesh, Kalatsch und Stalingrad teilnahm. Bachor nahm an den schweren und harten Kämpfen in Stalingrad teil, wurde abgeschossen und schwer verwundet ausgeflogen. Mit dem Lazarettzug nach Wien gebracht, erhielt er im Kloster Biedermannsdorf die nötige Versorgung. In der Rennwegkaserne meldet er sich erneut freiwillig an die Ostfront, wo er über Nikopol an den Rückzugskämpfen über Rumänien nach Ungarn teilnahm. Auf besonderen Befehl erfolgte die Verlegung nach Ostpreußen in den Raum Heiligenbeil-Vogelsberg-Rosenberg. Bachor kämpfte sich auf die Nehrung zur Kommandostelle Fischhausen und zurück und kam von dort nach Pillau. Über Ploen und Ludwigsburg kam er nach Karlsminde bei Eckernförde, wo sich die Restteile seiner Einheit befanden. Er erhielt dort den Auftrag eine Werwolfgruppe zu befehligen, was er jedoch ablehnte. Bachor geriet in amerikanische Gefangenschaft, wo er komplett, bis auf die Unterhose, ausgeraubt wurde. Im Kriegsgefangenenlager Heide in Holstein angekommen, entschuldigte sich der Kommandeur der "Wüstenratten"-Division für das Benehmen seiner Soldaten. Die neue Uniform, die er erhielt, war marineblau. Nach 4 Wochen erfolgte die Entlassung des Panzermannes Willy Bachor. Die Verleihung des Ritterkreuzes an Willy Bachor ist fraglich. So ging zwar ein Verleihungsvorschlag an das Korps ab, doch dieses leitete den Vorschlag nicht weiter, bzw. ging er im Zuge der damals herrschenden Kampflage verloren. Nach der Evakuierung aus Ostpreußen nach der Kapitulation, erfolgte eine zweite Einreichung die jedoch nicht mehr bearbeitet wurde. Bachors Vorschlag, vom 18.03.1945, bezieht sich auf die Kämpfe vom 18.03.1945 nordöstlich Grunenfeld/Ostpreußen. Sein Auftrag war es, auf sich allein gestellt, die schwer verteidigenden Grenadiere zu unterstützen und trotz stärksten Angriffsfeuers die Stellung gegen Panzerangriffe zu halten. Gegen 13.00 Uhr erfolgte nach entsprechender Feuervorbereitung ein Angriff des Gegners mit 11 mittleren und schweren Kampfwagen, sowie zahlreicher Infanterie. Während des Kampfes selbst zweimal getroffen schoss Bachor 6 Panzer bzw. Sturmgeschütze ab, woraufhin der Gegner zunächst abdrehte. Doch Bachor erkannte die Situation verfolgte den Gegner, schoss zwei weitere Feindpanzer ab und schoss ein 15,2-cm-Sturmgeschütz bewegungsunfähig. Mit diesen Abschusserfolgen erhöhte Bachor sein Abschusskonto auf 57 Abschusserfolge. Weiterhin vernichtete er bis zu diesem Zeitpunkt 90 mittlere und schwere Pak, Artilleriegeschütze und Granatwerfer. Der Vorschlag zum Ritterkreuz erfolgte durch den Kommandeur der III. Abteilung des Panzer-Regiments 24, Rittmeister Kuls. Der Vorschlag wurde vom Divisionskommandeur von Nostitz-Wallwitz befürwortet und ans Korps weitergeleitet, wo er dann hängen blieb. Im Jahre 1982 wurde dieser "Fall" durch die Ordenskommission der OdR behandelt und als berechtigt, mit dem Datum 08.05.1945, entschieden worden. Letztlich änderte man das Datum dann auf den 11.05.1945. Das zu diesem Zeitpunkt die Wehrmacht bereits kapituliert hatte und somit niemand mehr berechtigt war etwaige Ritterkreuze zu verleihen liegt dabei auf der Hand. Willy Bachor verstarb am 20.03.2008.
Auszeichnungen
amAuszeichnung
28.06.1944 Deutsches Kreuz in Gold
11.05.1945 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
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