Hans-Henning Freiherr von Beust

Geburtstag17.04.1913
GeburtsortKarlsruhe
Todestag27.03.1991
Todesortbekannt
Quelle: Hans-Henning Freiherr von Beust wurde am 17.04.1913 in Karlsruhe geboren und trat nach seinem Abitur am 01.04.1931 als Offiziersanwärter dem Infanterie-Regiment 17 bei, wo er am 01.03.1934 zum Leutnant befördert wurde. von Beust wird dann als Leutnant an die Deutsche Verkehrsfliegerschule kommandiert und beim Streckendienst der Deutschen Lufthansa eingesetzt und an die Kampffliegerschule Tutow kommandiert. Im September 1936 übernimmt er das Kommando über die 2. Staffel der K 88 der Legion Condor im Spanischen Bürgerkrieg, wo er unter anderem auch Einsätze über Guernica fliegt. Mit Ende des Spanienkrieges erhält er für seine rund 100 Einsätze das Spanienkreuz in Gold mit Schwertern. Wieder in der Heimat wird von Beust am 01.01.1938 Kapitän der 10. Staffel des Kampfgeschwaders 157 ernannt. Diese 10. Staffel war eigentlich ungewöhnlich, denn die dt. Kampfgeschwader verfügten nur über 9 Staffeln in 3 Gruppen. Diese Neuaufstellung der 10. Staffel war dahingehend außergewöhnlich. da sie dem OKL direkt unterstellt wurde, obwohl sie zur II. Gruppe in Wunstorf zugeordnet war. Diese 10. Staffel sollte unter dem bewährten Oberleutnant von Beust abgehende Besatzungen nach Spanien einer speziellen Schulung und Vorbereitung unterziehen. Aufgrund der Unterstellung unter das OKL musste von beust einmal pro Monat direkt dem OKL Bericht erstatten und dort neue Weisungen entgegennehmen. Im Normalfall durchlief eine neue Besatzung dieses Spezialprogramm in ca. 3 Wochen. Da die Besatzungen jedoch ständig auf Abruf standen konnten sie bereits nach einer Woche angefordert werden. Wie viele Besatzungen des Spanischen Bürgerkrieges Station bei der 10. Staffel machten, ist heute nicht mehr feststellbar. Man geht heute davon aus, das ca. 70% der ab 1938 nach Spanien verlegten Besatzungen eine Spezialausbildung bei der 10. Staffel unter von Beust erhielten. Im September 1938 übernahm von Beust dann die 7. Staffel des nunmehr in Kampfgeschwader 27 umbenannten Geschwaders, wo er am 01.12.1938 zum Hauptmann befördert wurde. Sein Nachfolger bei der 10. Staffel wurde Oberleutnant Günzel, der diese bis zu ihrer Auflösung befehligte. Mit der 7. Staffel nimmt er am Polen- und Frankreich-Feldzug teil und wird am 01.08.1940 zum Kommandeur der III. Gruppe des Geschwaders ernannt. Mit dieser fliegt er zunächst 70 Einsätze in der Luftschlacht um England und kommt dann ab Juni 1941 in Südrussland zum Einsatz. Diese führten ihn ab 1940 zu Einsätzen im Luftraum Lille, Antwerpen, Brüssel und Namur, weiterhin Flandern, Artois, beim Durchbruch zum Ärmelkanal sowie gegen Flugplätze im Raum Paris, Dünkirchen, le Havre, Orleans und gegen Schiffe im Ärmelkanal. Dabei flog er auch Nachteinsätze über England, der Somme, der Seine und Loire, der Normandie und Bretagne. Nach dem Luftkrieg gegen England, nahm von Beust an Einsätzen an der Ostfront gegen Stanislaus, Balti, Kirowograd, Odessa, Dnjepropetrowsk und Uman-Perwomaisk teil. Für diese erfolgreichen Einsätze wird er am 17.09.1941 als Hauptmann und Kommandeur der III. Gruppe des Kampfgeschwaders 27 "Boelcke" mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Nach rund 300 Kampfeinsätzen wird er am 01.03.1943 unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Kommodore des Kampfgeschwaders 27 ernannt und am 10.05.1943 mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Am 01.06.1943 zum Oberstleutnant befördert erhält er nach Einsätzen des 1941 über Kiev, dem Asowschen Meer, Charkov, dem Donez-Industriegebiet, der Krim, Melitopol, Saporoshje, Rostow, Taganrog, dem Donez-Becken, Isjum, Sewastopol und Feodosia, sowie für Einsätze des Jahres 1942 und 1943 auf der Krim, im Raum isjum, ostwärts Charkov, am Donez, um Charkov, südostwärts Woltschansk, um Woronesh, Rostow und Bataisk, Stalingrad, auf die Industrie in Gorki und Jaroslawl, beim Unternehmen "Zitadelle", an der Mius- und Donezfront am 25.11.1943 das Eichenlaub zum Ritterkreuz, bevor er das Geschwader wegen Krankheit im Dezember abgeben musste. Wieder genesen übernimmt er den Posten eines Generalstabsoffiziers bei der Luftflotte 5 in Norwegen und wird am 01.10.1944 mit der Wahrung der Geschäfte des Generals der Kampfflieger betraut. In dieser Position noch kurz vor Kriegsende zum Oberst i.G. befördert gerät von Beust so in amerikanische Gefangenschaft, aus der er am 30.06.1947 wieder entlassen wurde. Er trat dann 1957 der Bundeswehr bei und übernahm von 1966 bis 1967 den Posten des Luftwaffenattaches in der Türkei und ging am 30.09.1971 als Oberst i.G. in Pension. Hans-Henning Freiherr von Beust verstarb am 27.03.1991 in München.
Einheiten
von (am)bisEinheitDienststellung/FunktionStreitkraft
01.04.1931 Infanterie-Regiment 17 Reichswehr - Reichsheer1
Deutsche Verkehrsfliegerschule Reichswehr - Reichsheer2
Deutsche Lufthansa Reichswehr - Reichsheer2
Kampffliegerschule Tutow Wehrmacht - Luftwaffe2
00.09.1936 2./K 88 Legion Condor Staffelkapitän Wehrmacht - Luftwaffe1
01.01.1938 10./Kampfgeschwader 157 Staffelkapitän Wehrmacht - Luftwaffe
00.09.1938 7./Kampfgeschwader 27 Staffelkapitän Wehrmacht - Luftwaffe1
01.08.1940 Stab III./Kampfgeschwader 27 Kommandeur Wehrmacht - Luftwaffe
01.03.1943 00.12.1943 Stab/Kampfgeschwader 27 Kommodore Wehrmacht - Luftwaffe1
00.00.1944 Stab/Luftflotte 5 Generalstabsoffizier Wehrmacht - Luftwaffe1
01.10.1944 Stab/General der Kampfflieger mdWdGb Wehrmacht - Luftwaffe1
30.06.1947 US-Kriegsgefangenschaft Wehrmacht - Luftwaffe
00.00.1957 Bundeswehr Bundeswehr - Luftwaffe1
00.00.1966 00.00.1967 Deutsche Botschaft Türkei Luftwaffenattache Bundeswehr - Luftwaffe1

1 lt. Meldung oder Hinweis
2 kommandiert

Beförderungen
amzum
01.03.1934 Leutnant
01.12.1938 Hauptmann
01.03.1943 Major
01.06.1943 Oberstleutnant
00.00.1945 Oberst i.G.1
30.09.1971 Oberst i.G.

1 lt. Meldung oder Hinweis

Auszeichnungen
amAuszeichnung
17.09.1941 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
10.05.1943 Deutsches Kreuz in Gold
25.11.1943 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes mit Eichenlaub
23.06.1940 Eisernes Kreuz 1. Klasse
16.09.1939 Eisernes Kreuz 2. Klasse
Flugzeugführerabzeichen
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