Friedrich Adrario

Geburtstag29.11.1918
GeburtsortPiedicolle
KreisSüdtirol
LandItalien
Todestag15.06.2011
Todesortbekannt
Quelle: Friedrich Adrario wurde am 29.11.1918 als Sohn eines Sägewerksbesitzers und ehemaligen Offiziers, im italienischen Teil Südtirols in Piedicolle geboren. Während seines Schulbesuchs in Kärnten und der Geige-Ausbildung am dortigen Musik-Konservatorium, trat Adrario im Jahre 1937 freiwillig dem traditionsreichen Tiroler Landesschützen-Regiment bei. Zu seinen Kameraden gehörte unter anderem der spätere Ritterkreuzträger und Oberst des österr. Bundesheeres Karl Ruef. Nach Übernahme des Bundesheeres in die deutsche Wehrmacht, wechselte er 1938 in das Gebirgsjäger-Regiment 98 der 1. Gebirgs-Division. Nach dem Einsatz im Polenfeldzug und den Kämpfen um Lemberg und Warschau, meldete er sich zur Offiziersausbildung und kam als Fahnenjunker-Feldwebel im Jahre 1940 an die Infanterieschule Berlin-Döberitz. Nach Taktischen Kursen, Zugführer-Lehrgang und Prüfungen, erhielt Adrario im April 1940 die Beförderung zum Leutnant und das Kommando über die 4. (Panzerjäger) Kompanie des Radfahr-Bataillons 402. Im folgenden Westfeldzug bewährte sich die Kompanie unter Adrarios Kommando, wofür er das Eiserne Kreuz II. Klasse erhielt. Im Russland-Feldzug eingesetzt, überstand er verschiedene Verwundungen, Gefechtseinsätze und den harten russischen Winter. Im Frühjahr 1942 erhielt er die Beförderung zum Oberleutnant und im April 1942 das Kommando über die 1. Kompanie des Bataillons. Bei den Kämpfen am Wolchow bewährte sich der Kompaniechef aufs Neue und erhielt dafür das Deutsche Kreuz in Gold. Nach einer erneuten Verwundung am Kopf, führte der Oberleutnant, nach seiner Genesung, eine Ersatzabteilung in Bad Reichenhall und wurde später Lehrer für Panzerabwehr- und Aufklärungs-Lehrgänge an der Infanterieschule Hohenfels. Im Februar 1943 übernahm er das Kommando über die 1. Kompanie der Aufklärungs-Abteilung 113 und kam so wieder an die Front nach Russland. Dort wurde er jedoch bei einem der ersten Einsätze verwundet und kam daraufhin nach Paris. Von September 1943 bis zum 02.11.1943 war er Kommandeur der Aufklärungs-Abteilung 113. Nachdem er einen Abteilungsführer-Lehrgang an der Panzertruppenschule besuchte und im Juli 1944 zum Hauptmann befördert wurde, erhält er das Kommando über die Panzerjäger-Abteilung 200 der 21. Panzer-Division. Im Rahmen seiner Division stand er ab Juni 1944 in schweren Abwehrkämpfen an der Invasionsfront. Durch seine Erfahrungen in Russland konnte er seine Abteilung zu einem wahren Wellenbrecher umformen, gegen den die Briten und Amerikaner fast pausenlos anrannten. Im Juli und August 1944 vernichtete die "Abteilung Adrario" mindestens 116 Feindpanzer, einige Pak und weitere verschiedenste Fahrzeuge und wurde dafür im Wehrmachtsbericht genannt. Im August 1944 wurde Adrario zur 272. Volks-Grenadier-Division versetzt um dort die Führung der Panzerjäger-Abteilung 272 zu übernehmen. Mit dieser nahm er an den Rückzugskämpfen bis an die deutsche Grenze teil. Für seine bisherigen Erfolge erhielt er als Hauptmann und Abteilungsführer am 26.12.1944 das Ritterkreuz. Nach weiteren schweren Verletzungen an der rechten Hand und am rechten Unterschenkel, geriet er gegen Kriegsende in amerikanische Gefangenschaft, aus der er noch 1945 entlassen wurde. Zunächst arbeitete er im elterlichen Holzgeschäft und meldete sich 1954 zur B-Gendarmerie, was die Vorstufe zur Übernahme ins 2. Bundesheer bildete. Bereits 1956 war er als Hauptmann Kompaniechef im Jäger-Bataillon 22 und wechselt 1958 in den "Arbeitsstab Panzerjäger" der neuen Panzertruppenschule, wo er am Aufbau der ersten Panzerjäger-Schulabteilung beteiligt war. Nach einer kurzen Zugehörigkeit zum Manöverstab des Korpskommandos I, absolviert der nunmehrige Major einen Generalstabskurs und eine Dolmetscherprüfung, bis er 1962 in den Stab der neuen 9. Panzergrenadier-Brigade wechselte. Ein Jahr später war er bereits Stabschef der Brigade und wurde 1967 als Oberstleutnant i.G. Hauptlehroffizier an der Landesverteidigungsakademie in Wien, wo er die wichtigen Stabsoffizierskurse leitete. Nach der Beförderung zum Brigadier im Jahre 1973, übernahm er die stellvertretende Leitung des Heeres-Materialamtes und trat 1983 im Range eines Generalmajors in den Ruhestand. Friedrich Adrario verstarb am 15.06.2011.
Einheiten
von (am)bisEinheitDienststellung/FunktionStreitkraft
00.00.1937 Tiroler Landesschützen-Regiment österr. Volkswehr/Bundesheer bis 19381
00.00.1938 Gebirgsjäger-Regiment 98 Wehrmacht - Heer1
Infanterieschule Döberitz Wehrmacht - Heer2
00.05.1940 4./Radfahr-Bataillon 402 Chef Wehrmacht - Heer1
00.04.1942 1./Radfahr-Bataillon 402 Chef Wehrmacht - Heer1
Infanterieschule Hohenfels Lehrer für Panzerabwehr- und Aufklärungs-Lehrgänge Wehrmacht - Heer1
00.02.1943 1./ Aufklärungs-Abteilung (mot.) 113 Chef Wehrmacht - Heer1
00.09.1943 02.11.1943 Stab/Aufklärungs-Abteilung (mot.) 113 Kommandeur Wehrmacht - Heer
Abteilungsführer-Lehrgang Wehrmacht - Heer2
Stab/Panzerjäger-Abteilung 200 Kommandeur Wehrmacht - Heer1
00.08.1944 Stab/Panzerjäger-Abteilung 272 Führer Wehrmacht - Heer1
00.00.1956 Jäger-Bataillon 22 Kompaniechef österr. Bundesheer ab 19551
00.00.1958 Arbeitsstab Panzerjäger/Panzertruppenschule österr. Bundesheer ab 19551
Manöverstab/Korpskommando I österr. Bundesheer ab 19551
00.00.1962 Stab/9. Panzergrenadier-Brigade österr. Bundesheer ab 19551
00.00.1963 Stab/9. Panzergrenadier-Brigade Chef des Stabes österr. Bundesheer ab 19551
00.00.1967 Landesverteidigungsakademie Hauptlehroffizier österr. Bundesheer ab 19551
00.00.1973 Stab/Heeres-Materialamt stellvertretende Leitung österr. Bundesheer ab 19551

1 lt. Meldung oder Hinweis
2 kommandiert

Beförderungen
amzum
00.04.1940 Leutnant1
00.00.1942 Oberleutnant1
Hauptmann

1 lt. Meldung oder Hinweis

Auszeichnungen
amAuszeichnung
00.00.1940 Eisernes Kreuz 2. Klasse
Eisernes Kreuz 1. Klasse
Allgemeines Sturmabzeichen
06.05.1942 Deutsches Kreuz in Gold
Nahkampfspange Bronze
Nahkampfspange Silber
26.12.1944 Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes
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